I de Nacht sind's cho2001

Informationen zum Stück

Ein Stück das zeigt, wie stark Nichtwissen, Neid, Angst und Intoleranz unser Verhalten gegenüber Minderheiten prägt. Ein Stück über uns und die Zigeuner. Plötzlich sind sie da. In der Nacht sind sie gekommen Am Rande einer "intakten" Dorfgemeinschaft. Und die einzelnen Bürger und Bürgerinnen reagieren sehr verschieden auf die Anwesenheit der Fahrenden. Die Charaktere der Menschen werden deutlicher. Alle haben plötzlich Vorstellungen, Visionen, Träume und Ängste.

Gerüchte gehen um. Was da nicht alles gestohlen, entführt, verführt wird! Es muss etwas geschehen. Da sollte man endlich eingreifen! Eine hitzige Debatte entsteht. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Die Spannung dieses Stücks entsteht durch die prägnanten Figuren mit ihren klaren Charakteren, und durch den Wechsel von realen Szenen und den Traumbildern, welche die Visionen, die Vorstellungen und die unbewussten Wünsche der Sesshaften und ihre Beziehung zu den Fahrenden spiegeln.

Sicher kann man sich fragen, ob denn dieses Thema noch seine Aktualität hat. Es geht aber nicht nur um das Problem der Fahrenden. Die Reaktionen auf alle Minderheiten sind doch die Gleichen oder sind zumindest sehr ähnlich. Wie reagieren wir denn auf Drogensüchtige, wenn in unserer Umgebung plötzlich ei solches Zentrum entstehen soll? Oder auf Asylanten, Flüchtlinge, Ausländer, fremde Religionen?

Dieses Stück entstehen zu lassen, die Figuren zum Leben zu erwecken war eine genau so grosse Herausforderung wie das Realisieren der Traumszenen, welche die Fantasie in erheblichem Masse anregen. Die Auseinandersetzung mit den Fahrenden, ihrer Geschichte, ihren Traditionen und ihrer Musik ist Bestandteil der Inszenierung. Eine abwechslungsreiche, gesprächsintensive und spannende Produktion ist entstanden.

Für das Stück "I de Nacht sind's cho" erhielt das -theater 88 ramsen- denAmbassador-Preis des Schaffhauser Ambassador-Clubs.

Autor

Ernst Eggimann

Regie

Ruedi Widtmann

Lehre als Schaufensterdekorateur mit Kunstgewerbeschule

Ausbildung als Schauspieler + Regisseur bei Armand Meier (Absolvent der Schauspiel-Akademie in New York)

Weiterbildung in nationalen und internationalen Seminaren

Ausbildung als Kursleiter im Verband ZSV für Spieler und Spielerinnen

Ausbildung als Kursleiter im Verband ZSV für Regisseure und Regisseurinnen

"Ich habe lange Zeit nach einem optimalen Zugang zu Stück und Autor gesucht. Mir schien, dass ich da kein reines Theaterstück vor mir hatte. Ich versuchte zunächst die Inszenierung einer Komödie mit kleinen Seitensprüngen ins Kabarett. Doch so ganz wollte mir das nicht gelingen. Erst als ich das Stück in kabarettistischer Weise aufarbeitete, fand ich den Zugang. Mit der schrägen Musik wird diese Art noch verstärkt. Ein einfaches, aber sinnvolles und praktisches Bühnenbld entstand. Schliesslich sind fast immer alle Spielerinnen und Spieler auf der Bühne. So sind Vertiefungen von Aussagen und Gestaltungen von Atmosphäre möglich. Ich schloss deshalb auf ein Grundkostüm, das mit wenig, dafür aber wirkungsvollen Teilen ergänzt werden kann. Geblieben ist natürlich noch immer ein Balance-Akt zwischen Theater, Satire und Kabarett. Doch in dieser Weise hoffe ich, dem Autor gerecht zu werden und dem Publikum den Zugang zum Stück zu erleichtern und verständlich zu machen." 

Mitwirkende

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