Der Schütze Tell1996

Informationen zum Stück

Gallus Graf, ein kurliger Mensch, führt seit Jahren einen Theaterverleih. Früher als die Leute noch seinen Rat in Sachen Theater brauchten, war er der stolze Gallus, den jede Theatergruppe aufsuchte, wenn es wieder Herbst wurde und man Schwänke einstudierte. Und tatsächlich, sein Kasten ist noch voll der lustigen und dramatischen Stücklein. Doch niemand begehrt sie heute mehr. Auch die Kostüme sind von den Motten zerfressen, die Gegenstände mit Staub bedeckt. Und weiterhin ist er Tag für Tag in seinem Verleih, selten, dass sich jemand dorthin verirrt.

Als kleiner Junge spielte Gallus mit seiner Mutter in einer Tellaufführung mit. Als die Mutter zu Gessler sagte, er solle nur über sie hinwegreiten, glaubte Gallus, es sei ernst und schrie wie am Spiess. Dieses Erlebnis liess in Gallus eine Hassliebe zu Willhelm Tell wachsen und er wurde ein leidenschaftlicher Sammler von Tellkostümen und -requisiten. Eine geschnitzte Tellstatue wird zu seinem Gesprächspartner. Verirrt sich dennoch jemand in seinen Laden, versucht er ihm den Tell anzudrehen. Doch den "alten Schinken" will niemand mehr aufführen.

Aber für Gallus ist das der Moment, wo Tell vom Sockel steigt und die alten Kostüme zu leben beginnen. Er selber taucht in seine Lieblingsfigur, die Berta von Bruneck und hofft vergeblich, dass es ihr diesmal gelingt, warhaftig geliebt zu werden. 

Autor

Hansjörg Schneider

Regie

Ingrid Wettstein

Als Bauernkind wurde ich 1952 in Fällanden (ZH) geboren. Nach dem Sekundarlehrerinnen-Diplom absolvierte ich an der Schauspiel-Akademie in Zürich das Fach Theaterpädagogik. Anschliessend arbeitete ich als Schauspielerin und Theaterpädagogin drei Jahre im "Theater für den Kanton Zürich", Winterthur, und ein Jahr im Kinder- und Jugendtheater "Spatz & Co". Nach einer einjährigen Journalistenlehre bei der "Arbeiter-Zeitung", Schaffhausen, wurde ich 1989 Mitgründerin des ehemaligen "TiF"s, des "Ensembles Theater im Fass", Schaffhausen, und nahm daselbst als Spielerin an zwei Produktionen teil.

Mit 18 Jahren bin ich ins Amateurtheater eingestiegen und habe in diesem Bereich schon verschiedene Inszenierungen gemacht, wobei die Vorlagen meistens von mir um- oder bearbeitet worden sind. Für das Theater 88 ist es meine sechste Produktion.

1993 "Alpenkönig und der Menschenfeind" von Ferdinand Raymund

1995 "Himmelwärts" von Ödön von Horvath

1996 "Der Schütze Tell" von Hansjörg Schneider

2000 "Currywurst mit Pommes" von Frank Pinkus und Nick Walsh

2010 "Pension Schöller" von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs

2018 "Die Widerspenstige" von Christoph Eckert

Mitwirkende

Fotos

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